Heimat- und Handwerksmuseum Wahlstedt
   
 
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Fototechnik 3

Kameras

zeigen, wie die Zeit vergeht

1. Die Digitaltechnik beschleunigt die Entwicklung

Das Heimat- und Handwerksmuseum hat inzwischen auch Digitalkameras in seiner Sammlung. Alleine die Tatsache, dass Digitalkameras bereits museumsreif sind, ist bemerkenswert.

Unsere älteste Digitalkamera, eine hp photosmart c200 wurde 1999 auf dem Markt eingeführt, sie kostete damals ungefähr sagenhafte 1000 DM und lieferte dafür 1 MPixel, keinen optischen und 2fachen digitalen Zoom, im Herbst 2000 wurde sie für 500 DM "verschleudert", weil 2 MPixel-Kameras auf den Markt kamen, 3MPixel-Kameras kündigten sich für ca. 1500 DM an.
Die hp photosmart ist auch bereits im Computermuseum der Fachhochschule Kiel zu bewundern.

Die zweite Kamera ist eine Maginon DC2100. Sie war ab 2004 im Handel zu ca. 300 Euro. Sie hatte bereits eine Auflösung von 2 MegaPixel, aber für ihren Preis auch nur eine Festbrennweite.

Die Zeit läuft heute so schnell, dass ältere Digitalkameras kaum noch zu erhalten sind, sie wurden mangels guter Leistungen weggeschmissen, ein Kennzeichen unserer Zeit. Elektronische Geräte sind auch kaum zu reparieren.
 

2. Analoge Technik war zeitaufwändig  

Ganz anders die frühere Fototechnik, viele alte Apparate funktionieren heute noch, Fachleute können sie selbstverständlich reparieren, und viele ältere Geräte wurden selbst dann als Erinnerungsstücke gehütet, wenn längst eine neue Kamera mit in den Urlaub kam.

Analoge Technik erforderte einen Film, jedes Bild kostete Geld, weil man nicht mal eben löschen konnte. Der Film musste entwickelt werden, normalerweise gab man dazu den Film ab. Die Schwarzweiß-Filme früherer Zeiten wurden meist vor Ort vom ansässigen Drogisten entwickelt, die Bilder konnte man oft am nächsten Tag abholen. Farbfotos konnten nur von Spezialisten entwickelt werden. Die Filme wurden in Großlabors entwickelt, nach drei Tagen konnte man seine Bilder betrachten.

Ernsthafte Fotografen entwickelten selber. Im Museum gibt es inzwischen auch die Vergrößerungsgeräte.

Entwickeln des Filmes kostete 1 bis 2 Stunden, dann hatte man die Negative. Die Negative legte man in das Vergrößerungsgerät, eine Art Projektor, dieses Gerät lieferte in der Dunkelkammer ein Bild auf dem Fotopapier, das dann wiederum chemisch weiterentwickelt wurde, nach einer weiteren Stunde hatte man sein endgültiges Foto, wenn Belichtungszeit und Entwicklung und alles andere richtig waren. Geübte Fotografen schafften das und konnten auch an mehreren Bildern gleichzeitig arbeiten.

Der Höhepunkt des Hobbys war das Entwickeln von Farbfotos, weil man zusätzlich auch noch mit den drei Grundfarben ROT, GRÜN und BLAU hantieren musste, und eine Vorschau gab es nicht.

Schauen Sie sich die Bilder hier an, viele weitere Einzelheiten können wir im Museum erklären.

Fotos: Peter Koch

hp photosmart (geschlossen) von 1999
hp photosmart (geschlossen) von 1999
Maginon von 2001
Maginon von 2001
Vergrößerungsgerät für Kleinbild und Rollfilm, ca 1960, unten der Halter für das Fotopapier
Vergrößerungsgerät für Kleinbild und Rollfilm, ca 1960, unten der Halter für das Fotopapier
Detail eines Farbvergrößerers
Detail eines Farbvergrößerers
Filmstreifen 8mm Schmalfilm für 3 Minuten
Filmstreifen 8mm Schmalfilm für 3 Minuten
Ausschnitte aus diesem Filmstreifen
Ausschnitte aus diesem Filmstreifen
Kamera, Gehäuse und Innenteil
Kamera, Gehäuse und Innenteil
Kamera, Innenteil von verschiedenen Seiten
Kamera, Innenteil von verschiedenen Seiten
Kamera, Mittelteil des Zoomobjektivs
Kamera, Mittelteil des Zoomobjektivs

Die beiden folgenden Bilder liefern durch Anklicken die Originalfotos einer Kamera gekauft im Oktober 2000.

Die Kamera hat 1,3 MPixel, der Smartmedia-Speicher von 8 MB fasst gerade mal 17 Bilder. Die Kamera kostete noch 2002 ca 350 Euro. Flohmarktpreis 2011 3 Euro.

 

3. Schmalfilm

Die Film- und Videotechnik hat gewaltige Sprünge gemacht. In den analogen Zeiten gab es für Amateure den 8 mm Schmalfilm. Die vielen kleinen, 3 Minuten langen Filmrollen zusammenzukleben und ggf. nachträglich zu vertonen war eine zeitraubende Arbeit. Amateure lieben kleine, handliche Apparate, dafür wurde der 8 mm Film entwickelt. Auf diesen schmalen Streifen mussten die Bilder, die Transportlöcher und ggf. die Tonspur passen. Schulfilme waren wegen der Qualität 16 mm breit, Kinofilme 35 mm. Aus dem Kinofilm hat sich das Kleinbildformat entwickelt.Das Arbeiten mit den ersten Videokameras mit Videobändern war übrigens auch nicht viel bequemer.

4. Elektronische Ausrüstung

Die Kameras bis ca. 1970 arbeiteten selbstverständlich ohne jede Form von Elektrizität und damit auch ohne Batterie, später wurde ein Belichtungsmesser ergänzt, alles andere erfolgte mechanisch, von Hand wurde eingestellt, ein Uhrwerk betrieb den Verschluss. Diese Kameras arbeiten zum Teil nach fast 100 Jahren noch einwandfrei.
Wir haben für das Museum eine Kleinbild-Kamera aus den 90er Jahren zerlegt. Im Inneren der Kamera gibt es zahlreiche kleine Platinen, man findet zwei Elektromotoren für Filmtransport und Objektiveinstellung, im Unterteil der Kamera (Foto) ist ein Getriebe für den Filmtransport versteckt, im vorderen Teil liegt ein Getriebe für den Zoom und den Autofocus. Das Uhrwerk aus dem Objektiv ist gegen einen Antrieb mit Elektromagneten ausgetauscht. Im Foto vom zerlegten Zoom sieht man rechts unten drei sichelförmige Teile, diese bilden Verschluss und Blende.

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